Der Landgraf von Hessen
Bodo Kolbe
Capo 2
Der ALandgraf von Hessen, der kleine Potentat,
wie sind wir seiner Dienste so Eüberdrüssig satt.
Was Afangen wir nun Dan in diesem JammerAtal,
allwo is nix zu finden als Elauter Not und AQual
Des Amorgens halwer acht, da heißt es auf die Wacht,
kein Teufel tut nicht fragen, ob Eman gefressen hat.
Kein ABranntwein in der DFlaschen, kein weißes Brot daAbei,
ein schlechtes Tabakrauchen, das Eist der ZeitverAtreib.
Und Akommt das Frühjahr an, da ist die große Hitz.
Da muß man exerzieren, daß Eei'm der Buckel schwitzt.
Da Amuß man exerDzieren von Morgen bis MitAtag
und das verfluchte Leben, das Ewährt den ganzen ATag.
Dann Akommt ein frisch Parad, tut man ein falschen Tritt,
so schreit der Adjudante: „Der EKerl muß aus dem Glied !
PaAtronentasch' heDrunter, den Säbel abgeAlegt.
Gleich munter draufgeschlagen, daß Eer sich nicht mehr Aregt.“
Ihr AHerren nehmt's nicht Wunder, daß mancher desertiert,
wir werden wie die Hunde mit ESchlägen abtractiert.
Und Abringen sie mich Dwieder, sie henken mich nicht Aauf.
Das Kriegsrecht wird gesprochen und EGassen muß ich Alauf.
Und Awenn ich Gassen laufe, so spielen sie frisch auf
mit Trommeln und mit Pfeifen, so Egeht es wacker drauf.
So Atun sie mich ja Dhauen, Grenadier und MuskeAtier,
der eine der bedauert mich, der Eandre gönnt es Amir.
JuchAheißa nach Amerika, dir Deutschland gute Nacht.
Ihr Hessen präsentierts Gewehr, der ELandgraf kommt zur Wacht.
AAde Herr Landgraf DFriederich, du zahlst und Schnaps und ABier.
Schießt Arme man und Bein uns ab, so Ezahlt sie England Adir.
Und Aist der Krieg zu Ende, wo wenden wir uns hin ?
Die Gesundheit ist verloren, die EKräfte sind dahin.
Ei Anun so wird es Dheißen: Ein Vogel und kein ANest.
Ei Bruder nimm dem Bettelsack, bist Eauch Soldat geAwest.